Josef Schwarz

Josef Schwarz, geboren in Prag, Tschechien, war Leiter der Bezirksverwaltung (BV) Erfurt des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) in der DDR.

Als Sohn einer Arbeiterfamilie wuchs er am Rande des Isergebirges auf. Nach seiner Umsiedlung in die Sowjetische Besatzungszone 1945–46 besuchte er die Mittelschule in Boizenburg/Elbe, Deutschland, ohne Abschluss. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre besuchte er bis 1952 zwei landwirtschaftliche Lehranstalten und schloss sein Studium als staatlich geprüfter Landwirt ab. Er trat 1950 der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei. Von 1952 bis 1955 studierte er am Institut für Agrarökonomie der Akademie der Staats- und Rechtswissenschaften (DASR) in Potsdam und schloss sein Studium als Diplom-Volkswirt ab. Anschließend wurde er von der Stasi angestellt und trat 1955 seinen Dienst als Leutnant in der Abteilung III (Wirtschaft) der Bezirksverwaltung (BV) Potsdam an.

Von 1962 bis 1968 absolvierte er ein Fernstudium an der Potsdam Law School (JHS) als Diplomjurist. Von 1968-82 war er stellvertretender Betriebsleiter des BV Schwerin. Schwarz promovierte 1972 an der JHS. 1982 wurde er Leiter der BV Erfurt des MfS und bald darauf auch Mitglied der SED-Bezirksleitung Erfurt. Im Oktober 1983 wurde er zum Generalmajor ernannt. Als im Zuge der Friedlichen Revolution in der DDR im November 1989 die Bezirksverwaltung in ein Bezirksamt umgewandelt wurde, blieb er im Amt und wurde erst am 7. Dezember 1989 von Oberstleutnant Horst Schuchardt, bis dahin stellvertretender Leiter des Bezirksamtes, zum Leiter des Bezirksamtes ernannt Abteilung XV (Aufklärung). Er wurde im Januar 1990 freigelassen.

Seine Memoiren erschienen Ende 1994 in Schkeuditz unter dem Titel Bis zum bitteren Ende – 35 Jahre im Dienst des Ministeriums für Staatssicherheit. Eine DDR-Biographie.

Source: Wikipedia