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Einleitung
Sätze zu BetonZeit 2. Identität Lyrische Werke
Teil 2 von BetonZeit zu lesen heißt, auf mehr als 400 Textseiten der Identität des Menschen nachspüren zu können. In einer Vielzahl von lyrischen Werken haben die verschiedensten Themen, die die Identität betreffen, einen Ausdruck gefunden. Die Gedichte Kay Ganahls, zumal auch einige Illustrationen, wecken als Schöpfungen eines freien Geistes die Neugier des Lesers für die Frage nach dem Ich und dem Selbst des Menschen. Es wird gezeigt, was der Mensch in der Beleuchtung seines Selbst, willensstark und künstlerisch ambitioniert, auch um sich selbst zu definieren, erreichen kann.
Die Gedichte sind Schöpfungen eines problemorientierten Geistes, dessen Sehnsucht nach der Klarheit und Eindeutigkeit von im bürgerlichen Leben leicht anwendbaren ethischen Grundsätzen den philosophischen Konflikt zwischen Subjekt und Objekt immer wieder neu belebt!
Identität in der Lyrik
Als durchaus bekannt kann vorausgesetzt werden, dass die Wahl des literarischen Stoffes wichtig für die Arbeit an der Lyrik ist, an deren Kreativprozess-Ende das gelungene Werk steht; ohne die gewissenhaft vorgenommene Stoff-Auswahl des Verfassers kann (auch) ein lyrisches Werk nicht wirklich gelingen, denn die gesellschaftliche (gesellschaftspolitische) und geistige Relevanz des Stoffes für die Leserschaft sowie für denjenigen, der mit dem Stoff arbeitet entscheidet letztlich über den Niederschlag, welchen die kreative Tätigkeit mit ihrem konkreten, zu publizierenden Resultat in der Öffentlichkeit finden wird.
Jeder, der sich auf das wirtschaftlich meist undankbare Feld des literarischen, insbesondere des lyrischen Kreativprozesses begibt, sollte sich weitgehend mit dem Stoff identifizieren können, da natürlich immer auch mit dem Herzen geschrieben wird. Wirtschaftlicher Erfolg, den in der Welt der Literatur manche an der Literaturproduktion Beteiligten mehr als nur wünschen, sollte nämlich bei der lyrischen Arbeit keine Rolle spielen.
Der Stoff, den ich für BetonZeit 2 gewählt habe, heißt eben Identität! Somit handelt es sich wiederum – wie schon bei BetonZeit 1 die soziale Bindung – um ein sozialpsychologisches Thema.
Die Psychologie des sozialen Lebenskontextes halte ich für würdig, vom dichterischen Bemühen erfasst zu werden. Was Menschen als gesellschaftliche Wesen erleben, kann gedanklich in Kreationen einfließen, die andere Menschen positiv beeinflussen können. Mancher könnte sich sogar zum lyrischen Arbeiten aufgefordert sehen. Gerade die zum Stoff erhobene Identität sollte die kreativen Gedankengebäude errichten helfen, die Gedichte entstehen lassen.
Denn: Die Begründung der Identität des menschlichen Individuums ist von größter Tragweite. Identität gehört zum modernen Menschen als eines Einzelnen. Und mit der Definition des Menschen als Individuum, sprich seines Verstehenkönnens als Wesen über seine Rolle in der Gruppe hinaus, indem er Ich und Selbst besitzt, mit denen er sich von jedem anderen Menschen in der Gruppe - in seinem ganzen sozialen Umfeld - wesentlich unterscheidet, wird er in seiner speziellen psychischen und sozialen Andersheit definiert und anerkannt.
Kühle Sachlichkeit der Analyse oder Lyrik: des Verfassers Erleben
Jetzt diese Frage: Warum ausgerechnet die Literatur und innerhalb der Literatur die Lyrik, wenn es darum gehen soll, die Identitätsfragen zu beleuchten? Dazu noch in der „BetonZeit 2“, dieser Zeit, in der der Beton „regiert“?
Es ist nicht jedermanns Sache, sich auf die meist komplizierten und schwierigen Pfade wissenschaftlicher Analyse zu begeben, wo der wissenschaftlich vielleicht eher uninteressierte Leser schnell scheitern könnte. In der Literatur, gerade auch in der Lyrik wird die Problematik der Identität, zumal der Selbstfindung und der Selbstbegründung auf viel leichter begehbaren Pfaden der – man muss es wohl deutlich sagen – Unterhaltung innerhalb kulturellen Bemühens aufgenommen. Sie zu begehen soll den Leser ganz einfach erfreuen, dabei seinen Geist mit Anregungen vielfältigster Art bereichern, so dass er schon während der Lektüre, auch dieses Werkes „BetonZeit 2. Identität“ sagen kann, dass er sich an Hand der gelesenen Lyrik etwas besser in der Gesamtproblematik Identität zurechtfindet. Dies dürfte ein nicht zu hoch gestecktes Ziel sein. Der Verfasser denkt so. Und er denkt außerdem, dass allein schon der Begriff Identität nicht nur einer simplen (Ohne Anlehnung an die wissenschaftliche Begrifflichkeit?) Definition bedarf, viel mehr der kreativen Erkundung, die der Lyrikverfasser mit jedem einzelnen Lyrikbeitrag durchzuführen sucht. Ob dies dann als Erfolg zu betrachten sein wird, mag auch des Lesers Urteilskraft überlassen bleiben.
Allerdings hat der auf lyrischen Pfaden wandelnde Verfasser des vorliegenden Ebooks keine Mühe ausgelassen, mit Hilfe vieler Anregungen aus der erlebten und vorgestellten Realität – mittels seiner Individualphantasie sowie seines flottierenden Geistes – viele Erlebnisse ganz unmittelbarer Art zu verwenden.
Übrigens hat dies keineswegs der geistigen Befriedigung gedient, - sondern hierdurch konnte der Verfasseridentität als einer subjektiven Überhöhung in konkret-kritischer Wahrnehmung seiner selbst Rechnung getragen werden, so dass ein subjektiv immer wieder erfahrbares Gemeinschaftserleben Einfluss auf die kreative Produktion bekam.
Beton und Zeit
Ist die Lyrik nicht viel besser dafür geeignet, den Wunsch nach Beantwortung der Identitätsfragen zu erfüllen? Vielleicht! Sie kann es jedenfalls. Es gilt daher eben auch, Gestaltungen aus einem lyrischen Wirken heraus zu schaffen, statt mit wissenschaftlicher Analyse vorzugehen, die eventuell schneller zum vermuteten wichtigen Ziel der Selbsterhellung (Selbstfindung, Selbstbegründung) führen könnte.
Und die Lyrik kann das besonders gut in Zeiten des Betons, welcher sich in die Psychen eingeschlichen hat. Nicht dass es darum gehen würde, den gewöhnlichen Baustoff Beton als eine übernatürliche Stofflichkeit in der Welt des Geistes zu etablieren, was nicht nur absurd, sondern ausgesprochen lächerlich wäre! Nein, immer noch geht es um die kritische Darstellung eines Vorgangs, den man schlichtweg auch als „psychisches Einschleichen“ bezeichnen könnte: der besondere Beton schleicht sich in des Menschen Psyche ein! Beton ist ja schließlich als ein Sinnbild zu verstehen.
Oberflächlich gesehen scheint das Alltagsleben des durchschnittlichen Bürgers, scheint auch dessen Psyche in der Gesellschaft intellektuell und emotional leicht erfassbar zu sein; die wissenschaftliche Analyse seiner sozialen Rolle, seines Sozialverhaltens und seiner Identität usw. vor allem eine Frage des Interesses, - bei gegebenem Interesse die praktische sozialwissenschaftliche Anwendung von Theorien und Methoden.
Es lässt sich allenthalben an Hand der lyrischen Form aufzeigen, dass es mit dem Gesellschaftsalltag nicht ganz so einfach ist wie es für manchen aussieht. Wahrhaftig: BetonZeit. Der zweite Teil des Titels hat es in sich, aber weniger wegen eines genau festgelegten Zeitpunktes, wenn das „psychische Einschleichen“ vorkommt. Unsere Zeit in ihrer historischen Dimension mit speziellen Charakteristika in Gesellschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft ist es, die, auch als eine historische Phase verstanden, die Zeit des Betons ist.
Die These wird hiermit aufgestellt, dass der Geist des Menschen wesentlich in seiner Beweglichkeit behindert wird.
Der Über-Sprung
Noch etwas zur Lyrik! Sie ist oftmals geistiger Erguss des Dichters in ganz großer Unmittelbarkeit zu demjenigen, der die Gedichte liest! Es ist so, als würde das kleinste, unauffälligste Gedicht, mag es auch nur ein Vierzeiler sein, des Lesers tiefste Gefühle und seine nach Anregung schmachtende Gefühls- und Gedankenwelt schnell erreichen. Eventuell lässt ihn nichts mehr gleichgültig. Ja, eventuell kommt der Leser auf die Lösung, indem der Kerngedanke eines Gedichtes auf ihn so zu sagen überspringt. Hier kann es sich sowieso nicht um eine Analyse auf wissenschaftlicher Grundlage handeln.
Gerade im Jetzt erlebte Emotionen, entstanden inmitten der Selbsterfahrungen, können dominieren und den Leser sein eigenes kleines Reich der Lyrik erfahren lassen, obzwar er von einem ihm meist fremden Menschen, dem Lyriker als dem Ver-Dichter von Inhalten, zunächst dort hin entführt wurde. Es soll nicht abstrahiert werden. Der Leser muss sich partout nicht in einem vermutlich zu schwer verständlichen Erklärungskonstrukt im Rahmen eines wissenschaftlichen Koordinatensystems wiederfinden.
Dieses Ebook …
ist auch nicht vollkommen! (Was auch immer unter Vollkommenheit zu verstehen ist. Jeder Mensch hat da so seine eigenen Vorstellungen und Definitionen parat.)
Und in einer Einleitung kann nicht alles vorweg genommen werden, was dem Leser im Kopf herum spukt, sobald er sich ans Lesen begeben hat.
Es ist wichtig gewesen, hier über ein paar wesentliche Aspekte des vorliegenden Werkes zu reflektieren. Rechtfertigungen für die eventuell vom Leser zu bemängelnden Auslassungen von Themen oder Aspekten von Themen, vielleicht von Fragestellungen und speziellen Problemen, die einen Leser beschäftigen, wenn er sich mit Identität auseinandersetzt, müssen hier unbedingt unterbleiben! Was ist denn mit des Dichters Freiheit und seinen Prioritäten?
Er muss auswählen, was er für wichtig hält; diese Entscheidung kann ihm niemand abnehmen. Wenn er von Charakter ist, fühlt er sich der (seiner eigenen!) Wahrheit verpflichtet und handelt demgemäß. Seine eigene Wahrheit fügt sich zu den Wahrheiten anderer Menschen. Das Dichten von Text kann nur auf einer ganz subjektiven geistigen Basis geschehen, ist hoch schöpferisch – es bedarf der persönlichen Betroffenheit bezüglich der problematischen Begebenheiten und Zustände, die hie und da angetroffen wurden (und werden).
Die dichterische Inspiration bedeutet den ganz konkreten und unmittelbaren Anstoß für die Herstellung eines jeden Gedichtes.
Dieser zweite Teil von BetonZeit ist lediglich ungefähr halb so umfangreich wie Teil 1, es ist jedoch daran zu denken, dass die Vielzahl von Gedichten in ihrer Reihenfolge, besonders auch wegen ihrer Formähnlichkeit für den – auch den engagierten und sehr interessierten Leser – gewissermaßen ein langer Weg ist. Illustrative Arbeiten, die beigefügt worden sind, sorgen für Abwechslung. Sie sollen auflockern und inspirieren. Die Illustrationen finden sich verstreut über das ganze Ebook.
Die Gedichte sind in alphabetischer Reihenfolge angeordnet.
Kay Ganahl im April 2012. All Rights Reserved.
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1
BetonZeit 2. Identität: Lyrische Werke
2012, Kay Ganahl Selbstverlag
Ebook auf CD-Rom
in German
3000371249 9783000371240
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aaaa
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