Check nearby libraries
Buy this book
„Utopien sind immer nur scheintot“, notierte Gustav Landauer 1907, der zu den orginellsten und eigenständigsten Köpfen des libertären Denkens und der sozialrevolutionären Bewegung in Deutschland gehörte. Die vorliegende Auswahl präsentiert rund zwei Dutzend Essays, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Vorträge und Rezensionen, darunter zeit- und kulturkritische Anmerkungen, politische Grundsatzartikel zum Anarchismus ebenso wie Schriften zu Literatur und Kunst, zum Judentums und zur Revolution in Deutschland. So unterschiedliche Themenbereiche wie die frühe Fundierung seines Anarchismus, den er in Opposition zum Geschichtsdeterminismus der wilhelminischen Sozialdemokratie formuliert, bis hin zu Porträts und Autorenprofilen wichtiger Theoretiker, Schriftsteller und Weggefährten wie Martin Buber, Fjodor Dostojewski, Peter Kropotkin, August Strindberg, Lew Tolstoi und Walt Whitmann ermöglichen in diesem Band Einblicke in das Oeuvre eines ungemein produktiven Autors.
Landauers Auseinandersetzung mit der Fin de Siecle und dem Ästhetizismus der Jahrhundertwende, so mit Hugo von Hofmannsthal, Oscar Wilde und den frühverstorbenen Walter Cale, dessen Profil in nuce ein Gesamtentwurf zur Kritik der Jahrhundertwende bietet, sowie einem Text aus Landauers literarischem Schaffen, wird hiermit wieder zugänglich. Im Januar 1919, inmitten der revolutionären Prozesse, kommentiert Landauer sehr abwägend die Ereignisse, sieht auch schon die Gefahr eines Scheiterns der Revolution und entwickelt ein Vermächtnis, daß in sich die verschiedenen Elemente seines Anarchismus zusammenfügt: "Eine politische Revolution in Deutschland stand noch aus; nun ist sie gründlich vollbracht, und nur die Unfähigkeit der Revolutionäre beim Aufbau der neuen Wirtschaft von allem und auch der neuen Freiheit und Selbstbestimmung könnte schuld sein, daß eine Reaktion käme und die Einnistung... Das Chaos ist da; neue Regsamkeit und Erschütterung zeigt sich an; ... möge die Revolution lange leben und wachsen und sich in schweren, in wundervollen Jahren zu neuen Stufen steigern; möge den Völkern aus ihrer Aufgabe, aus den neuen Bedingungen, aus dem urtief Ewigen und Unbedingten der neue, schaffende Geist zuströmen, der erst recht neue Verhältnisse erzeugt; möge uns aus der Revolution Religion kommen, Religion des Tuns, des Lebens, der Liebe, die beseligt, die erlöst, die überwindet. Was liegt am Leben? Wir sterben bald, wir sterben alle, wir leben gar nicht. Nichts lebt, als was wir aus uns machen, was wir mit uns beginnen; die Schöpfung lebt; das Geschöpf nicht, nur der Schöpfer. Nichts lebt als die Tat ehrlicher Hände und das Walten reinen wahrhaften Geistes.
(Quelle: Kontext Verlag)
Check nearby libraries
Buy this book
Subjects
Anarchism, Anarchists, Biography, HistoryPeople
Gustav Landauer (1870-1919)Places
GermanyTimes
19th century, 20th centuryEdition | Availability |
---|---|
1
Το μήνυμα του Τιτανικού
2000, Εκδόσεις Τροπή
Paperback
in Modern Greek
- 1st edition
9609127800 9789609127806
|
zzzz
|
2
Die Botschaft der Titanic: Ausgewählte Essays
1994, Kontext Verlag
Paperback
in German
- 1. Auflage
3861610221 9783861610229
|
aaaa
|
Book Details
Table of Contents
Edition Notes
Includes bibliographical references (p. 299-301).
Classifications
Contributors
The Physical Object
ID Numbers
Links outside Open Library
Community Reviews (0)
Feedback?July 15, 2024 | Edited by Gustav-Landauer-Bibliothek Witten | BookBrainz |
October 27, 2023 | Edited by Gustav-Landauer-Bibliothek Witten | BookBrainz |
October 27, 2023 | Edited by Gustav-Landauer-Bibliothek Witten | desc |
November 10, 2021 | Edited by Gustav-Landauer-Bibliothek Witten | details |
February 11, 2019 | Created by Gustav-Landauer-Bibliothek Witten | Added new book. |