„Flucht aus der Zeit?“

Anarchismus, Kulturkritik und christliche Mystik: Hugo Balls „Konversionen“

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November 23, 2024 | History

„Flucht aus der Zeit?“

Anarchismus, Kulturkritik und christliche Mystik: Hugo Balls „Konversionen“

Hugo Balls Rolle innerhalb des Züricher Dada-Kreises sowie der Titel seines Tagebuchs, «Die Flucht aus der Zeit», bestimmten bisher weitgehend die Rezeption seines zum Teil schwer erschliessbaren und umfangreichen Gesamtwerks. Die immer wieder vertretene These, Ball habe nach Expressionismus und Dadaismus, nach Kulturkritik und politischer Journaille mit seinem Bekenntnis zur katholischen Kirche einen «Weg aus dem Chaos» gefunden, wird widerlegt. Dabei werden die jeweiligen Themen- und Persönlichkeitswechsel chronologisch auf ihre Grundsubstanz hin untersucht, woraus sich ergibt, dass Balls Denken im Grunde Zeit seines Lebens dasselbe geblieben ist: Nicht Flucht, sondern «Konversion» zwischen bürgerlich anarchischen Dualpositionen.

Ball kann sich weder als Künstler noch als Mensch der von ihm dokumentierten «Zeitkrankheit» zwischen den Revolutionen entziehen.

Publish Date
Publisher
Peter Lang
Language
German
Pages
322

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Book Details


Table of Contents

Einleitung
Page 11
I. Hugo Balls jugendliche Milieuflucht
Page 21
1.1. Dramatik und Schreiben als Ausweg
Page 23
1.2. Sozio-psychologische Hintergründe des Ansatzes zur Gesellschaftsveränderung durch die Sprache
Page 24
1.3. Sinnentleerung innerhalb der wilhelminischen Familienstruktur
Page 26
1.4. Sinnentleerung allgemein moralischer Werte – insbesondere innerhalb der Religion
Page 27
1.5. Zusammenfassung
Page 29
2.1. „Flucht“ in die Identifikation, Hugo Balls Verhältnis zum Werk F. Nietzsches
Page 30
2.2. Balls Interpretation der „Geburt der Tragödie“
Page 31
2.3. Auseinandersetzung mit den Begriffen „dionysisch“ und „apollinisch“
Page 33
2.4. Hugo Balls programmatisches Konzept
Page 34
2.5. Exkurs: Dionysos und „der Gekreuzigte“, Balls Vorstellung vom „tragischen Menschen“
Page 36
3. Milieuflucht und Identifikation mit Nietzsche, „Flucht aus der Zeit“?
Page 38
II. Hugo Balls „Flucht“ in Künstlertum, sein literarischer und dramaturgischer Beitrag zur frühexpressionistischen Bewegung
Page 41
1.1. Hugo Balls Beitrag zur frühexpressionistischen Bewegung
Page 41
1.2. Balls Vorstellung vom „neuen“ Theater
Page 42
1.2.1. Der Topos der Entfremdung in Hugo Balls expressionistischem Bühnenraum
Page 44
2.1. Hugo Balls expressionistische Dramen
Page 46
2.2. „Die Nase des Michelangelo“, „Geist“ und Künstlertum in Balls erstem veröffentlichen Drama
Page 47
2.3. „Die Hase des Michelangelo“ als Ausdruck von Balls Nietzsche-Verehrung
Page 51
2.4. Resümee
Page 53
2.5. „Der Henker von Brescia“
Page 53
2.6. „Geistigkeit“ und „Erlösungswillen“, Abstraktion und Typisierung in „Der Henker von Brescia“
Page 55
2.7. Resümee
Page 59
3.1. Hugo Balls dramatische Sprache und seine Lyrik als Synthese eines „expressionistischen“ Bewußtseins
Page 61
3.2. Formale Gestaltungskriterien von Balls expressionistisch-synthetisierendem „expressionistischen“ Bewußtsein
Page 62
3.3. Simultaner Reihungsstil als Ausdruck des „Geistigen“
Page 63
3.4. Dichotome Gestaltungsform – der Künstler als Erschaffer einer „reinen“ Welt
Page 65
3.5. Die sozialpsychologischen und politischen Aspekte der Hinwendung zum Prinzip des „Geistigen“
Page 71
3.6. Politische Inhalte?
Page 74
4.1. „Flucht“ ins Künstlertum, „Flucht aus der Zeit“?
Page 77
III. Hugo Balls Verhältnis zum Anarchismus
Page 79
1.1. Anarchismus – Moral, „heroischer“ Individualismus gegen das „Monster“ Staat
Page 82
1.2. Theoretischer Anarchismus als Teil von Balls künstlerischen Vorstellungen
Page 86
1.3. Anarchismus und Gesellschaftskritik – weltfremder Isolationismus der Bohème?
Page 90
1.4. Balls Verhältnis zum Anarchismus: Schlußfolgerung
Page 93
IV. Flucht in die Schweiz, Dada und die Folgen
Page 95
1.1. Der Emigrant
Page 95
1.2. DADA
Page 97
1.3. Dada als Konsequenz von Balls expressionistischem Theaterideal
Page 99
1.4. Balls dadaistisches Persönlichkeitsideal – ein Weg zur Freiheit?
Page 105
1.4.1. Masken
Page 105
1.4.2. Kindliche Naivität
Page 108
1.4.3. Balls Verhältnis zum „Wahnsinn“
Page 111
1.5. Sprachverfremdung und Utopie
Page 115
1.5.1. Sprache der Verrücktheit?
Page 118
2.1. „Flucht“ vor Dada
Page 124
2.2. Balls negative Einstellung zu seinem Auftritt als „magischer Bischof“
Page 125
2.3. Balls Verhältnis zu Tristan Tzara
Page 130
2.4. Inhaltliche Aspekte der zweiten Dada-Phase
Page 136
2.5. „Flucht“ vor Dada, „Flucht aus der Zeit“?
Page 140
3. „Flametti oder vom Dandysmus der Armen“
Page 142
3.1. Verzweiflung und heroische Selbstüberhebung als Merkmal von „Subkultur“
Page 143
V. Der „politische“ Journalist
Page 151
1.1. Allgemeine Aspekte
Page 151
1.2. Hinwendung zur „theologischen Staatsraison“
Page 152
1.3. „Theologische Staatsraison“ als bipolares Denksystem
Page 156
1.4. Arbeit für die „Freie Zeitung“, „Flucht aus der Zeit“?
Page 163
2. „Zur Kritik der deutschen Intelligenz“
Page 166
2.1. Entstehungsgeschichte
Page 166
2.2. Grundlegende Inhalte der „Kritik der deutschen Intelligenz“
Page 168
2.3. Die „Kritik“ als Vertiefung von Dada
Page 170
2.4. Religiöse Vorstellungen in der „Kritik“
Page 172
2.5. Zerstörung der Vernunft?
Page 174
2.6. „Kritik der deutschen Intelligenz“ als Ausdruck politischer Romantik – Balls Haltung gegenüber V. von Baader und W. Weitling
Page 180
3. Zwischenbilanz
Page 183
VI. „Flucht zum Grunde“, Konversion, „Byzantinisches Christentum“ und „Die Folgen der Reformation“
Page 187
1.1. Allgemeine Aspekte
Page 187
1.2. Konversion als letzter Ausweg?
Page 190
1.3. „Byzantinisches Christentum“, anti-lutherisches Heiligenleben und christlicher Dadaismus
Page 194
1.3.1. Weiterführung und Abstraktion im „nicht-rebellischen“ Aufstand des Individuums
Page 195
1.3.2. „Byzantinischer Dadaismus“ als Teil der Forderung nach einem „inneren“ Aufstand
Page 199
1.3.3. „Hagiographische“ Form
Page 202
1.3.4. „Byzantinisches Christentum“, „Flucht zum Grunde“ oder unbewußte Vorwegnahme faschistischer Hierarchie?
Page 207
2. „Die Folgen der Reformation“, Umarbeitung einer „Revolte“
Page 210
2.1. Allgemeine-Aspekte
Page 210
2.2. „Revolte“ der „Kritik“ gegenüber der „Demuts-Revolte“ der „Folgen der Reformation“
Page 211
2.3. Folgen der „Folgen der Reformation“
Page 217
3. „Rechtfertigungsschriften“, die Aufsätze in Carl Muths „Hochland“
Page 220
3.1. Allgemeine Aspekte
Page 220
3.2. Rechtfertigung des Papsttums anhand einer positivistischen Staatstheorie
Page 221
3.3. Rechtfertigung des Katholizismus und des irrationalen „Führertums“ mit Hilfe der Psychoanalyse
Page 226
4. Das Hesse-Buch
Page 232
Schlußwort
Page 241
Anmerkungen
Page 243
Literaturverzeichnis
Page 309

Edition Notes

Bibliography: p. 309-322.
Originally presented as the author's thesis (doctoral)--Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, 1983.

Published in
Frankfurt am Main, Germany, New York, USA
Series
Analysen und Dokumente, 21

Classifications

Dewey Decimal Class
838/.91203, B
Library of Congress
NX600.D3 S83 1985

The Physical Object

Format
Paperback
Pagination
322p.
Number of pages
322
Dimensions
20.8 x 15.2 x 2.2 centimeters

ID Numbers

Open Library
OL2752533M
ISBN 10
3820481591
ISBN 13
9783820481594
LCCN
86104139
OCLC/WorldCat
722837962, 13793697
Amazon ID (ASIN)
3820481591
Deutsche National Bibliothek
850770408
Google
N115QgAACAAJ
BookBrainz
2c64e8fb-3dff-41fc-a64a-f7d72520e7e5
Wikidata
Q131312882
Goodreads
3963677

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