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Vorwort:
In Mitteleuropa und in vielen anderen Industriestaaten ist es die Regel: Nach Erfüllung der Schulpflicht beginnt der größte Teil der Jugendlichen entweder eine schulische oder betriebliche Berufsausbildung oder besucht eine weiterführende Schule mit der Perspektive, dann eine solche Berufsausbildung oder ein Hochschulstudium zu absolvieren. Im größten Teil der Welt ist das anders: In Afrika beispielsweise haben nur zwei Prozent der Jugendlichen Zugang zu einer Hochschule, Alternativen dazu gibt es kaum. Die Einrichtung und der Ausbau beruflicher Bildungsgänge werden jedoch seit Jahren immer nachdrücklicher gefordert, zuletzt Ende November 1992 bei einem UNESCO-Seminar zur Reform der afrikanischen Universitäten in Dakar/ Senegal. Andere Staaten wiederum, insbesondere in Asien, aber auch in Europa, beklagen den Mangel an Facharbeitern einerseits und das aus den Hochschulen hervorquellende Potential an arbeitslosen Akademikern anderseits.
In dieser weltweiten Strukturkrise des Bildungssystems ist zwischenstaatliche Zusammenarbeit gefordert, muß die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) etwas tun. Nach längeren Vorbereitungen haben die Mitgliedstaaten der UNESCO unter reger Beteiligung der deutschsprachigen Länder im Herbst 1989 eine Konvention zur beruflichen Bildung verabschiedet, die nach einzelstaatlicher Ratifizierung unmittelbar geltendes Recht wird. Dadurch verpflichten sich die Staaten, berufliche Bildungsgänge nach anerkannten Grundsätzen einzurichten und zu entwickeln und dabei auch international zusammenzuarbeiten. Ergänzend dazu hat die UNESCO ein Schwerpunktprogramm zur beruflichen Bildung unter der Bezeichnung UNEVOC verabschiedet. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft (Bonn) und des Senats von Berlin richtet die UNESCO derzeit in Berlin eine internationale UNEVOC-Projektgruppe ein.
Designierter Leiter dieser Projektgruppe ist der Autor dieser Publikation, Dipl.-Ing. Hans Krönner, der auch Vorsitzender des Bildungsausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission ist. Er gibt Erläuterungen und Hintergrundinformationen aus der Sicht eines Experten, der sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für eine Neuorientierung der internationalen Bildungspolitik einsetzt und an der Erarbeitung und Verabschiedung der Konvention beteiligt war. Er hat bei dieser Gelegenheit die Rolle der beruflichen Bildung im Programm der UNESCO über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren erstmals im Zusammenhang dargestellt.
Diese Schrift beschränkt sich bewußt auf die wichtigen politischen Entscheidungen der UNESCO zu Fragen der beruflichen Bildung. Sie sind die Grundlage für zahlreiche praktische Programme und Projekte der UNESCO und ihrer Partner im UNO-System, vor allem der Weltbank, der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und des UNO-Entwicklungsprogramms UNDP.
Bonn, im Dezember 1992
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Subjects
Congresses, Technical education, Vocational educationPlaces
Austria, Germany, SwitzerlandEdition | Availability |
---|---|
1
Die UNESCO-Konvention zur beruflichen Bildung
1992, Deutsche UNESCO-Kommission
in German
- 1. Aufl.
3927907278 9783927907270
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Book Details
Table of Contents
Edition Notes
German, English, and French.
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