Abstract: Ziel dieser Doktorarbeit war es, das neue Corvis ST (CST) in Bezug auf die Messgenauigkeit und zum besseren Verständnis biomechanischer Einflussfaktoren, mit der Goldmann- Applanationstonometrie (GAT) sowie der Non-ContactTonometrie (NCT) zu vergleichen.
Aufbau: klinische, prospektive Studie
Material und Methoden: Bei 131 Probanden (85 Frauen, 46 Männer ; Durchschnittsalter 68 +/- 12 Jahre) wurde während einem Zeitraum von eineinhalb Jahren jeweils am gleichen Tag der Augeninnendruck anhand des Corvis ST, der Goldmann- Applanationstonometrie und der NonContact- Tonametrie gemessen.
Das Gesamtkollektiv wurde in Gruppen von niedrigem (<15mmHg), normwertigen (15-19mmHg) und hohem (>19mmHg) Augeninnendruck unterteilt.
Die Ergebnisse wurden Anhand einer Bland-Altman-Analyse verglichen.
Ergebnis: Für das Gesamtkollektiv wurden folgende Augeninnendruckwerte erzielt:
Die Durchschnittswerte aller Messungen mit dem CST betrugen 17,1 +/- 5,3 mmHg.
Im Gesamtdurchschnitt lagen die Messwerte der GAT bei 17,1 +/- 6,0 mmHg.
Die gemessenen Durchschnittswerte des NCT lagen bei 15,6 +/- 5,6 mmHg.
Die gemessenen Werte des NCT lagen durchweg tiefer als die der GAT und des CST.
Im Bereich normwertiger Augeninnendruckniveaus fand sich eine gute Übereinstimmung zwischen CST und GAT (Diff: -0,9 +/- 2,0 mmHg) , bei niedrigen Augeninnendruckniveaus lagen die Werte des CST höher (Diff: 2,2 +/- 2,0 mmHg), bei hohen Augeninnendruckniveaus tiefer (-1,6 +/- 4,3 mmHg) als die der GAT.
Schlussfolgerung: Da das CST bei einfacher Handhabung eine hohe Konstanz aufweist, kann es im Klinikalltag zur Messung des IOD eine gute Alternative zum Patientenscreening darstellen, jedoch die GAT als Goldstandard in der Messung nicht ersetzen